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Diskursanalyse und Filmanalyse

Werkstatt-Eintrag am 18. September 2017

Aufgegriffen in der zweiten, völlig überarbeiteten und erweiterten Auflage des Handbuchs Qualitative Medienforschung (2017): der Vorschlag, für eine sozialwissenschaftliche Filmanalyse auf die Werkzeugkiste Michel Foucaults zurückzugreifen und auf diesem Weg die diskursive Wirklichkeitskonstruktion von Spielfilmen herauszuarbeiten.

 

Der Beitrag schlägt vor, Spielfilme diskursanalytisch auszuwerten und so für sozialwissenschaftliche Perspektiven und systematische Untersuchungsdesigns zu öffnen. Ausgehend von der Annahme, dass Filme gesellschaftliche Machtverhältnisse zum Ausdruck bringen und demnach auch die darin enthaltenen Realitätskonstruktionen das Ergebnis der Auseinandersetzung um legitime Bedeutungen sind, verknüpft das hier vorgestellte Verfahren die traditionelle Filmanalyse mit Michel Foucaults Konzept zur Ermittlung der diskursiven Formationsregeln von Texten. Dieses theoretische und methodische Vorgehen mittels einer kategoriengeleiteten Analyse von Filmprotokollen, das den Forschungsprozess strukturiert und die Interpretation der Ergebnisse nachvollziehbar macht, wird schließlich am deutschen Spielfilm Fack ju Göhte (2013) veranschaulicht.

Thomas Wiedemann: Diskursanalyse und Filmanalyse. In: Lothar Mikos, Claudia Wegener (Hrsg.): Qualitative Medienforschung. Ein Handbuch. Konstanz: UVK 2017, S. 477-483.

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