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„Europa ist nicht nur politischer Diskurs“

Bericht am 27. Januar 2017

Unter diesem Motto lud das Europe Direct Informationszentrum München & Oberbayern am 23. Januar 2017 zum Startschuss seiner neuen Filmreihe „Kino Europa“ in den Gasteig in München.

 

Das Europe Direct Informationszentrum München & Oberbayern möchte Bürgerinnen und Bürger rund um die Europäische Union informieren. Zu den Veranstaltungen der Einrichtung zählt seit 23. Januar 2017 auch „Kino Europa“, eine Reihe von Vorführungen aktueller europäischer Filme im siebenwöchigen Rhythmus im Münchner Gasteig, ins Leben gerufen in Zusammenarbeit mit dem Creative Europe Desk München, dem Informationsbüro des Europäischen Parlaments in München sowie der Petra-Kelly-Stiftung. Gestartet wurde die Reihe mit dem Streifen Rodinný Film (Familienfilm) des tschechischen Regisseurs Olmo Omerzu aus dem Jahr 2015, der seine Weltpremiere auf dem Filmfestival von San Sebastián feierte und ab dem 2. Februar 2017 im deutschen Kino zu sehen ist.

Bei der feierlichen Eröffnung nebst Sektempfang in der Stadtbibliothek am Gasteig wurde das Anliegen dieses Projekts noch einmal auf den Punkt gebracht: die Vielfalt und Qualität des europäischen Kinos zeigen – und Werbung für die europäische Filmförderung machen. Seit über 25 Jahren sorgten die Programme MEDIA und Eurimages durch weitreichende finanzielle Unterstützung dafür, dass europäische Spiel- und Dokumentarfilme innerhalb und außerhalb des Kontinents auf die Leinwand gebracht würden und dem Kinopublikum erfolgreich europäische Wirklichkeit präsentieren dürften. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Vortragssaal der Bibliothek (für Kurzentschlossene war es schwierig, ohne Vorab-Anmeldung der kostenlosen Filmvorführung beizuwohnen) wurde es dann noch konkreter: Rodinný Film, so zitierte Zuzana Jürgens vom Referat für Arbeit und Wirtschaft – Europa in ihren einführenden Worten Regisseur Olmo Omerzu, sei vor allem deshalb eine tschechisch-slowenisch-französisch-deutsche Koproduktion und Grenzüberschreitung, weil es nur auf diesem Weg möglich gewesen sei, die letzten Finanzierungslücken (eben durch Gelder der entsprechenden Fördereinrichtungen) zu schließen. Dass die europäische Filmförderung aber nicht nur eine wirtschafts-, sondern auch eine kulturpolitische Komponente hat, machte Ingeborg Degener, Geschäftsführerin des Creative Europe Desk München, dann noch einmal deutlich, und hob gleichermaßen die insgesamt neun an ihrem Programm beteiligten Münchner Kinos („Europa Cinémas“) hervor, die sich beinahe täglich für den Erhalt der kulturellen Vielfalt in Europa einsetzten und die filmischen Einblicke in die Lebenswirklichkeit der europäischen Nachbarländer in letzter Instanz ermöglichten. Geleistet wurde das an diesem Eröffnungs-Filmabend auch im Gasteig mit Rodinný Film, der eine (brüchige Familien-)Wirklichkeit im wohlsituierten Prag entwarf und die Stärke des europäischen Filmschaffens eindrucksvoll unter Beweis stellte.

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